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Ein Handwerkhof vor dem aus? Viva La Bernie

Ein Handwerkerhof vor dem aus?

#VivalaBernie

Lesezeit: ca. 5 Minuten

 

 

HandwerkPunkt12 kennt ihr oder? Die Handwerkskammer geht seit einigen Jahren direkt in die Bezirke und fragt bei uns Handwerkern nach, was Sie für uns tun können. Das ganze passiert um die Mittagszeit und oben drauf gibt es etwas leckeres zu Essen. Das ganze immer in einem Handwerksbetrieb in deiner Nähe.
 

In meinem Fall ist es der Bezirk Hamburg Altona und auf der Einladung steht Bernstorffstraße 117.  

 

Ich habe einen kleinen Hof betreten und denke: Wow, so etwas gibt's noch? Holztüren.... alte Fenster... und ein Hinterhof mit liebevoll gestalteten grünen Ecken.

Wir nehmen in einer geräumigen Küche Platz. Sogar eine Couch befindet sich hier. Ungewöhnlich gut ausgestattet für eine "Handwerkerküche", kam mir in den Sinn.
 Es gibt hier ein paar Kräuter in Töpfen, eine gute Auswahl an Kochmessern und sogar eine Kochinsel.  

 

Wir treffen Ralf Gauger. Ralf ist ein sympathischer und, wie man an seinem Schnack hört, Hamburger durch und durch.
Er erzählt uns etwas über die Geschichte der Bernstorffstraße. Das waren alles mal Ställe für Pferde, die haben Straßenbahnen hier in den Hof gezogen wenn sie repariert werden mussten.

 

Das besondere an diesem Hof ist, das hier 110 Menschen miteinander leben und arbeiten. Darunter viele Handwerker, Kreative und Künstler.

 Dachdecker, Maurer, Tischler, KFZ Mechaniker und Zimmerer arbeiten Tür an Tür mit Sammy Deluxe, Fettes Brot und Fatih Akin.

Das ist einzigartig in Hamburg. Vielleicht sogar in Deutschland?

 Am 1. September 2017 dann der Schock. Der Hof wurde an einen Großinvestor verkauft

Dieser hatte für den Hof andere Pläne und die Mietverträge laufen bald aus.

 

Es ist eine typische Geschichte in Hamburg. Wohnraum ist knapp. Niemand möchte den "Handwerkerlärm" in seiner Nähe. Handwerker können die Mieten in der Stadt nicht mehr zahlen. Kinder können keine Praktika im Handwerk machen, weil es immer weniger Handwerker in Wohnraumnähe gibt.

Die Anwohner, Handwerker und Künstler setzten sich zusammen und gründeten den Verein Viva la Bernie e.V..

Sie machen Ihre Geschichte Publik, wenden sich an Politik und die Handwerkskammer und erreichen einen kleinen aber wichtigen Sieg. Die Bernie gilt nun als "städtebauliches Erhaltungsgebiet" und darf erst mal nicht verändert werden.

 

 Jetzt wird uns klar, dass wir uns gar nicht in einer Handwerkerküche befinden. Wir sitzen mitten in der "Kampfzentrale". Das ist die Küche einer Anwohnerin und auch der Treffpunkt der Gemeinschaft.

Hier trifft sich der Verein und plant seine nächsten Schritte. 
Wir spüren wie herzlich die Atmosphäre untereinander ist. Wie eine große Familie

 

Ralf und seine 35 Mitarbeiter fürchten um Ihre Existenz. Sie möchten nicht neu anfangen. Sie möchten einfach nur arbeiten, so wie die letzen 30 Jahre auch. 

 

Ich frage ihn, wie viel Zeit und Kraft so ein Kampf kostet. Ralf seufzt und meint, dass er 25 bis 30 Stunden pro Woche in die Rettung der Bernie investiert und, dass es so langsam seine Firma gefährdet. Schließlich kämpft der Verein schon etwas über ein Jahr.

Es gibt einen Hoffnungsschimmer!

Die starke Gemeinschaft hat einen Plan. Sie haben dem Investor ein Kaufangebot unterbreitet. 
Ralf spricht offen über Zahlen. Es sind 7 Millionen Euro. 

Von der Bank erhalten Sie 5,5 Millionen Euro den Rest finanzieren sie über Privatkredite....

 Wir bleiben dran und werden euch weiter berichten wie es um die BERNIE steht.

 

Du möchtest das Projekt finanziell unterstützen? 

Du erhältst 1,5 Prozent Zinsen.

Genaue Info erhältst du von Ralf unter info@vivalabernie.de

 

Du möchtest das Projekt begleiten und helfen?

Sprich darüber! Erzähl davon. Informier dich:

vivalabernie.de  

und folge Viva la Bernie auf Facebook!

 

 

NACHTRAG VOM 23.09.2018
 wow VIVA la Bernie haben es tatsächlich geschafft! Sie haben die Finanzierung über die 7 Millionen Euro fest in der Tasche. 

 

Bild von: vivalabernie.de
Bild von: vivalabernie.de

HandwerkPunkt12 gibt es auch in deiner Nähe.

 Frag mal nach: andreas.kuttenkeuler@hwk-hamburg.de

 

Bilder und Text (soweit nicht anders gekennzeichnet) von Maxi Hänsch

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Kommentare: 1
  • #1

    Gustav Sucher (Freitag, 11 Januar 2019 12:22)

    Hallo, ich finde es lustig, wenn es immer Leute gibt, die fragen ob man Hilfe benötigt. Schön wäre es, wenn es davon mehr gibt. Ich kenne nicht viele davon. Dafür kenne ich einige Zimmerer. In der Stadt zwar weniger ein Thema, aber auf dem Land sehr gefragt. Danke für den tollen Blog Beitrag! https://www.kreiseder.co.at/